Wirtesprecher und ÖVP-Landtagsabgeordneter Michael Nell: „Gastronomen nicht mehr an die kurze Leine: Die Sperrstunde bis 24 Uhr ist das Gebot der Stunde.
Stadträtin und WB-Bezirksobmann-Stv. Doris Lang-Mayerhofer: „Ein längerer Genuss im Schanigarten ist ein Plus für die Linzer Wirtschaft und die Bevölkerung.“
Linz ist eine Lebensstadt, in der sich insbesondere im Sommer zahlreiche Möglichkeiten zur Entspannung und Erholung anbieten. Untrennbar zur warmen Jahreszeit gehören in der Innenstadt die zahlreichen Schanigärten dazu. Rund 290 Schanigärten gibt es, die meisten davon befinden sich am Hauptplatz, in der Altstadt, an der Landstraße und in weiteren Straßenzügen der Innenstadt.
Und blickt man zurück, so verzeichnet die Stadt Linz in den letzten Jahren einen regelrechten Boom an Schanigärten: 1980 etwa gab es in der Landeshauptstadt gerade einmal fünf Schanigärten auf öffentlichem Gut. 1991 luden bereits 58 Schanigärten ein, 1994 waren es 112. Der große Boom setzte dann ab 1998 mit 150 Schanigärten ein. Allein in den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der genehmigten Schanigärten nochmals um 20 Prozent an.
Turbo für den Wirtschaftsmotor
Doch die kulinarische Lebensfreude am Straßenpflaster wird aktuell durch eine unklare Sperrstundenregelung getrübt. Eine einheitliche Sperrstunde gibt es nämlich nicht. Die meisten Lokale müssen um 23 Uhr zusperren, manche dürfen laut älteren Genehmigungen bis Mitternacht offenhalten. Für die Linzer ÖVP braucht es hier einen neuen Zugang. Wirte Sprecher und ÖVP-Landtagsabgeordneter Michael Nell fordert daher gemeinsam mit Stadträtin und WB-Bezirksobmann-Stv. Doris Lang-Mayerhofer eine einheitliche Regelung der Schanigarten-Öffnungszeiten bis 24 Uhr.
Um ein Stimmungsbild unter den Linzer Gastronomen einzuholen, ihren Anliegen und Sorgen zu diesem Vorstoß entsprechend Raum zu geben, hat die Linzer ÖVP mit Wirte Sprecher Michael Nell nun rund um das „Gastgarten-Chaos“ für morgen, Freitag, einen großen Wirte-Gipfel einberufen. Beim Gipfel soll eine einheitliche Linie gefunden werden und dem Anliegen der Wirte entsprechend Nachdruck verliehen werden.
„Ziel ist, dass wir eine abgestimmte gemeinsame Position definieren: Eine einheitliche Verlängerung um eine Stunde ist nicht nur für unsere Gäste ein Plus. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten brauchen die Linzer Betriebe diese Möglichkeit der Mehreinnahme dringend. Es kann nicht sein, dass wenn die Rahmenbedingungen immer schwieriger werden, man die Gastronomen an der rechtlich kurzen Leine hält. Es braucht mehr Freiraum am Wirtshaustisch“, ist Nell überzeugt.
Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer rückt vor allem die wirtschaftlich positiven Auswirkungen auf die Stadt in den Vordergrund: „Eine Vereinheitlichung der Gastgartenöffnungszeiten auf 24 Uhr ist eine sinnvolle Sofortmaßnahme, die keinen Euro kostet – aber ein starker Impuls hin zu einer deutlichen Belebung der Innenstadt-Wirtschaft ist. Wir haben gerade im Sommer in Linz einen vollen Festivalkalender und viele Besucher verweilen nach dem Ende der Veranstaltungen gerne noch in Gastgärten, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Durch die zu frühe Sperrstunde werden sowohl Gäste als auch Betreiber unnötig eingeschränkt – zum Nachteil für alle Beteiligten“, ist die Kultur – und Tourismusstadträtin überzeugt.