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War der Masterplan Univiertel nur ein roter Wahlkampf-Schmäh?

• „Verkehrskonzept gut und schön – aber wo ist der in Auftrag gegebene Masterplan fürs Univiertel?

• Wir fordern ein Zurück der SPÖ zur Zusammenarbeit: Stadtplanung und Verkehr aus einem Guss!“

 


Im November 2023 kündigte Bürgermeister und Planungsreferent Dietmar Prammer medial einen umfassenden „Masterplan“ samt breiter Bürgerbeteiligung für das Univiertel an. 

Planungsstadtrat Dietmar Prammer skizzierte damals in seiner PK-Unterlage vom 8.4.2024 die Zukunft des Universitätsviertels wie folgt: „Wir müssen vorausschauend die Entwicklungsziele für das Areal formulieren und nicht anlassbezogen Projekt für Projekt – wir erarbeiten dazu klare stadtplanerische Vorgaben. Die JKU und die neu gegründete Digital-Uni sind Katalysatoren für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Linz. Aber nicht nur für die Uni und die sich im Umfeld noch anzusiedelnden Institute und Betriebe gilt es, die entsprechenden Infrastrukturen zu schaffen, sondern es kommt besonders darauf an, den Stadtteil für seine Bewohner*innen sowie die Studierenden und das Uni-Personal noch lebenswerter und attraktiver zu gestalten.“

Zur Erinnerung: Damals wurde vonseiten der SPÖ der Standort der IT:U noch nicht in Frage gestellt. Doch mit dem Bürgermeisterwahlkampf im Vorjahr war die Digital-Uni in Auhof für Prammer nicht mehr tragbar – und damit der Standort über Nacht Geschichte.

Keine Transparenz

Nun drängt sich aber die Frage auf, was die Ergebnisse des groß angekündigten Beteiligungsprozesses sind. „Liegt der städtebauliche Masterplan fürs Univiertel nun vor? Man hat den Eindruck, dass mögliche (Zwischen)Ergebnisse bewusst nur intern kommuniziert werden. Oder war der groß angekündigte Masterplan Univiertel nur ein Wahlkampfschmäh? Transparenz sieht jedenfalls anders aus“, bemerkt Gemeinderat Michael Rosenmayr offene Fragen aufseiten des Planungsreferenten.

Vom Leitprojekt zur Randnotiz

Der Masterplan Univiertel wurde vom Planungsreferent Prammer jedenfalls als strategisches Leitprojekt angekündigt – mit Bürgerbeteiligung, fachlicher Tiefe und der klaren Aussage. Rosenmayr: „Ein Jahr später ist die zentrale Annahme dieses Plans – der Standort der IT:U – Geschichte. Was daraus folgt, bleibt offen. Keine Klarstellung, wie mit den Beteiligungsergebnissen umgegangen wird. Keine Ansage, wie das örtliche Entwicklungskonzept nun angepasst werden soll.“

Stattdessen bringt die SPÖ im Gemeinderat am Donnerstag nun einen Antrag zur Erstellung eines Verkehrskonzeptes ein. Weiß da die eine rote Hand, was die andere tut?

Unbestritten ist vonseiten der ÖVP, dass die Altenberger Straße und das Univiertel Auhof-Dornach-Katzbach ein zentrales Zukunftsthema sind. Daher wurden im Mobilitätsbereich bereits konkrete Schritte zur Verkehrsberuhigung gesetzt und weitere sind in Planung:

  • Durch den neuen Halbanschluss Auhof sinkt das Verkehrsaufkommen um etwa 4.000 Fahrzeuge täglich.

  • Die intelligente Fußgängerampel bei der JKU mit Dauergrün bei geringem Verkehrsaufkommen ist bereits umgesetzt und entlastet die Situation vor Ort spürbar.

  • Für heuer ist auch der Umbau des Schulvorplatzes bei der Mira-Lobe-Schule am Aubrunnerweg vorgesehen – für mehr Schulwegsicherheit und Aufenthaltsqualität.

Auch auf Bundes- und Landesebene wurde die Altenberger Straße längst als verkehrlich sensibler Bereich eingestuft. Im Rahmen der von der ASFINAG geplanten Umreihung der Landesstraße – zwischen dem Kreisverkehr und der Freistädter Straße – wurden im behördlichen Umweltverfahren explizit Maßnahmen zur Verkehrsverlagerung und begleitenden Verkehrsberuhigung eingefordert. Diese sind mittlerweile Bestandteil des Projekts und werden – inklusive Umgestaltung des Straßenraums und zusätzlicher Baumpflanzungen – im Sommer 2025 umgesetzt.

Gemeinderat Rosenmayr: „Man sieht, dass viele Verkehrsprojekte bereits auf Schiene sind. Was es dringend braucht, ist ein städtebaulicher Rahmen. Es braucht ein Gesamtkonzept – der sowohl die Stadt- als auch die Verkehrsplanung aus einem Guss vorsieht. Also liebe SPÖ: Bitte zusammenarbeiten, anstatt nur immer die anderen zu etwas aufzufordern! Das stünde insbesondere der stimmenstärksten Fraktion, die auch den Bürgermeister und Planungsreferenten stellt, gut an.“

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Michael Rosenmayr