„Ich freue mich, dass so viele Menschen unsere Aktion unterstützen. Es zeigt aber auch, dass die derzeitige Situation nicht mehr tragbar ist“, betont Vize-Bürgermeister Martin Hajart, der Sommers Anliegen voll unterstützt. Seit im Vorjahr eine Kinderärztin ihre Praxis in der Solar City schloss, weil sie in Pension ging, steht für die rund 55.000 Menschen im Linzer Süden nur noch ein Kinderarzt mit Kassenvertrag zur Verfügung. Seither gelingt es der ÖGK nicht, die Stelle nachzubesetzen. Zwar haben Patienten die Möglichkeit, auf eine Wahlärztin / einen Wahlarzt auszuweichen, doch hier ist die finanzielle Belastung für den Einzelnen deutlich höher und kann für junge Familien eine große Herausforderung sein. Denn die ÖGK erstattet den Versicherten nur 80% jenes Tarifs, den die Kasse einem Vertragsarzt für dieselbe Leistung bezahlt. Die Tarife von Wahlärztinnen und -ärzten können aber über jenen von Vertragsärztinnen und -ärzten liegen, wodurch nur ein noch geringerer Teil der Summe erstattet wird. Hinzu kommt, dass die betroffenen Patienten die Kosten vorstrecken müssen, bis zumindest ein Teil der Kosten erstattet wird.
1.632 Unterschriften für Kinderärzte-Zentrum im Grillmayr-Schlössl
Die ÖVP Ortsgruppe Ebelsberg/Pichling/Solar City kämpft bereits seit längerer Zeit gegen diesen Versorgungsmissstand und setzt sich für die Errichtung eines Kinderärzte-Zentrums im Süden von Linz ein. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, startete GRin Sommer eine Unterschriftenaktion für die Errichtung des Kinderärzte-Zentrums. Der Erfolg war enorm, 1.632 Menschen unterstützten das Anliegen mit ihrer Unterschrift.
Mit dem derzeit leer stehenden Grillmayr-Schlössl in Kleinmünchen konnte bereits ein optimales Objekt für die Umsetzung dieses Projektes gefunden werden, das man nutzen könnte. „Das Grillmayr-Schlössl bietet genug Platz und liegt ideal um die Versorgung der Menschen sicherzustellen“, unterstreicht Sommer. Da viele junge Ärzte nicht alleine in einer Praxis arbeiten wollen oder von den hohen Investitionskosten abgeschreckt werden, ist ein Kinderärzte-Zentrum eine gute Möglichkeit, um Mediziner für den Standort zu gewinnen. „Ich erwarte mir von der ÖGK, dass sie den Wunsch der Bevölkerung ernst nimmt und Lösungen präsentiert, auch wenn man dafür Geld in die Hand nehmen muss. An der Finanzierung darf ein so wichtiges Projekt nicht scheitern, schließlich stehen die Rücklagen, die noch von der OÖGKK gebildet wurden, für Investitionen in Oberösterreich zur Verfügung“, erinnert Vize-Bürgermeister Hajart.
Neben der Unterschriftenaktion verleiht die Linzer Volkspartei ihrem Anliegen auch mit einem Antrag im nächsten Gemeinderat Nachdruck. ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer wird darin aufgefordert, die offene Kinderarzt-Stelle im Linzer Süden zeitnah nachzubesetzen. Zudem geht es darum, gemeinsam mit der Ärztekammer systematische Veränderungen vorzunehmen, welche zur erfolgreichen und zeitgemäßen Nachbesetzung von Kassenärztinnen und –ärzten notwendig sind.
„Es muss nun endlich Bewegung in die Sache kommen, damit zügig eine Lösung für die Eltern und Kinder umgesetzt wird, denn nur mit Verständnis für die Nöte der Menschen ist niemandem geholfen“, so Sommer und Hajart übereinstimmend.
