ÖVP-Antrag für Neugestaltung des Linzer Hauptplatzes

Seit 40 Jahren ist der Linzer Hauptplatz kein Parkplatz mehr. Am 30. November 1979 wurde die entsprechende Verordnung erlassen; der Durchzugsverkehr von der Klosterstraße hin zur Nibelungenbrücke blieb jedoch. Einen derart großen Wurf gab es seit damals für den Linzer Hauptplatz nicht mehr, nun will Vizebürgermeister Martin Hajart den nächsten umfassenden Schritt einleiten. „Weitgehender Konsens herrscht darüber, dass ab der Verkehrsfreigabe der Westringbrücke – diese ist bekanntlich für das Jahr 2024 geplant – der Durchzugsverkehr vom Hauptplatz verschwinden soll. Das ist die Chance, vieles neu zu gestalten. Dafür müssen aber schon möglichst bald die Weichen gestellt werden“, sagt Vizebürgermeister Martin Hajart. Deshalb sollte aus seiner Sicht im Stadtsenat gemeinsam definiert werden, welche Anforderungen aktuell und künftig an den Hauptplatz gestellt werden und wie die grundlegenden Rahmenbedingungen für die Neugestaltung aussehen sollen. Im kommenden Gemeinderat am 3. November wird die Linzer Volkspartei den Antrag stellen, dass möglichst bald ein breit angelegter Ideenwettbewerb gestartet werden soll.

Insgesamt 13.140 Quadratmeter ist der Linzer Hauptplatz groß, die historischen Gebäude und die eindrucksvolle Pestsäule in der Mitte des Platzes bieten ein besonderes Linzer Flair. „Dieses Flair können wir bald noch verbessern, indem wir den Platz neu und attraktiv gestalten, wenn der Durchzugsverkehr wegfällt“, weiß Martin Hajart, der ergänzt: „Da sind Verkehrsplanung genauso wie Stadtplanung und Grünflächenmanagement gefragt. Gemeinsam können wir die Aufenthaltsqualität und Attraktivität steigern.“

Die innovativsten Möglichkeiten entdecken
Konkret geht es um die Frage, wie man neue Grünflächen und Veranstaltungsflächen arrangiert, wie man der Gastronomie mehr Platz einräumen kann – kurz gesagt, wie man den Hauptplatz sowohl für Linzerinnen und Linzer als auch für Touristen als zentralen Platz in der Landeshauptstadt erlebbar macht. „Wir wollen die Chance, die der Hauptplatz ohne Durchzugsverkehr bietet, nutzen, um den Platz zu beleben. Dafür wäre ein Ideenwettbewerb am besten geeignet. Denn so kann man verschiedene Ansätze sammeln und das beste herausfiltern“, sagt Hajart und ergänzt: „Durch einen Ideenwettbewerb kann man die besten und innovativsten Möglichkeiten entdecken. Außerdem werden so die verschiedensten Interessen berücksichtigt und es kann eine breite Identifikation geschaffen werden.“

Möglichst rasch die Weichen stellen
Warum schon jetzt so ein Ideenwettbewerb gestartet werden muss, erklärt Hajart so: „Wir sollten möglichst rasch die Weichen stellen, um dann, wenn die Westringbrücke für den Verkehr freigegeben ist, so bald wie möglich starten zu können.“ Als konkretes Beispiel nennt er etwa die Radwege, schließlich soll auf der Nibelungenbrücke ab der Westringbrücken-Freigabe je ein Fahrstreifen für Radfahrer freigegeben werden. „Den Radverkehr muss man am Hauptplatz weiterführen. Dazu gibt es bereits die entsprechenden Überlegungen. Es geht aber auch darum, diese mit den weiteren Zielsetzungen für eine Nutzung abzustimmen.“ So etwa für das Anlegen von Grünflächen. Auch dabei gilt es, verschiedene Interessen zu berücksichtigen.

Weitere Beispiele zur Belebung des Hauptplatzes wären attraktive, zusätzliche Sitzgelegenheiten, die man arrangieren muss. Oder etwa eine große Schachfläche, die früher vor der Schmidtorstraße situiert war und die sich großer Beliebtheit erfreute, könnte reaktiviert werden. „Öffentliche Möglichkeiten, Schach zu spielen, sind in Linz zwar beliebt, aber rar. Der Hauptplatz würde sich dafür anbieten“, sagt Hajart.

Dem ÖVP-Vizebürgermeister schwebt insbesondere auch vor, die ganz Jungen unter den Linzerinnen und Linzer mitreden zu lassen. „Warum nicht zusätzlich auch einen Malwettbewerb für Kinder veranstalten? Immerhin geht es um die Gestaltung ‚ihres‘ Hauptplatzes, sie sind die Zukunft.“

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