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Linzer ÖVP fordert endlich schulischen Überblick

Container-Offensive als fragwürdige Lösung - Bildungssprecherin Theresa Ganhör: „Die Verunsicherung in den Schulen ist groß - der Container-Plan war schon überfällig. Es braucht in Linz endlich eine fundierte Bedarfserhebung für die nächsten Jahren.“


Auch wenn aktuell Lehrer und Schüler die wohlverdienten Sommerferien genießen: Die drängenden Probleme in den Klassenzimmern in der Landeshauptstadt werden mit Sicherheit den Sommer überdauern – und im Herbst den Schulalltag grob beinträchtigen. Die Klassen sind überfüllt, selbst Werkräume und Turnsäle werden mit Schülern aufgefüllt. Dazu kommen viele Abweisungen, weil kein Platz für Neuanmeldungen gegeben ist. Mit der Folge, dass sehr viele Schüler quer durch die Stadt zu Schulen gefahren werden, weil in Wohnortnähe kein Platz ist.

Die Platzprobleme haben zur Folge, dass nun mit September vielerorts Container als Ausweichquartiere aufgestellt werden. „Mit deutlicher Verspätung hat Bürgermeister Prammer zumindest jetzt einmal einen Plan vorgelegt, in welchen Schulen Container geplant sind. Dieser Schritt war schon überfällig, da die Verunsicherung unter den Schulverantwortlichen schon entsprechend groß war“, stellt Gemeinderätin und Bildungssprecherin der Linzer ÖVP; Theresa Ganhör, klar.

Was bleibt ist, dass die Container-Lösung kein adäquater Ersatz für ein Klassenzimmer ist, in dem sich Lehrer und Schüler wohlfühlen und wo moderne Bildungsarbeit vonstattengehen kann. „Man nimmt den Schülerinnen und Schülern wichtige Freiräume in den Schulen und pfercht sie in Container. Bildung wird hier – im schlechtesten Sinn des Wortes – zum Nischenprogramm“, kritisiert Ganhör.

Kein Überraschungseffekt

Zur Erinnerung: Die Stadt Linz ist gesetzlicher Schulerhalter der öffentlichen Pflichtschulen im Stadtgebiet. Dies betrifft insgesamt 36 Volksschulen, vier Sonderschulen, 14 Mittelschulen und zwei Polytechnische Schulen. Die Aufgaben des Schulerhalters umfassen unter anderem die Bedarfsprüfung bei Umbauten sowie die Führung und Erhaltung der Pflichtschulen und vieles mehr. 

Die demografischen Veränderungen der letzten Jahre sowie der Zuzug von Familien mit schulpflichtigen Kindern führen zu einer Überlastung der Linzer Pflichtschulstandorte und der Schulerhalter sieht sich dadurch aktuell mit zunehmenden Herausforderungen bei der Zuweisung von Schulplätzen konfrontiert. Im Schuljahr 2024 besuchen knapp 14.500 Volksschülerinnen und Mittelschülerinnen die Linzer Pflichtschulen.

„Doch das alles ist nicht über Nacht über die Stadt Linz als Schulerhalter hereingebrochen. Die alarmierende Situation in den Klassenzimmern war Bürgermeister Prammer, bereits als Stadtrat verantwortlich für die Linzer Schulen, stets bewusst. Nur hat man es in den letzten Jahren versäumt hat, eine fundierte Bedarfserhebung und ein entsprechendes Entwicklungskonzept zu erstellen, wie es auch im Bereich der Kinderbetreuungseinrichtungen von der Bildungsdirektion empfohlen wird“, kritisiert Ganhör.

Und: Die Linzer Volkspartei hat bereits im September des Vorjahres einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat eingebracht - betreffend eine auf aktuellen Daten basierende Bedarfserhebung sowie ein Entwicklungskonzept für alle Pflichtschulstandorte im Stadtgebiet zu erarbeiten und vorzulegen, um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können und die Bildungsqualität in Linz nachhaltig zu sichern. Passiert ist seitdem nichts. Ganhör: „Die Probleme werden unseren Schulkindern und den Lehrkräften umgehängt. So sieht keine verantwortungsvolle Bildungspolitik aus.“

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Gemeinderätin Theresa Ganhör