Konkret geht es um eine Fläche von insgesamt 66 Quadratmetern – der Streifen ist rund 60 Zentimeter breit und rund 95 Meter lang, die durch Entfernen einer Sitzstufe (diese wird quasi „aufgestellt“) zusätzlich als Verkehrsfläche zur Verfügung stehen soll. „Dadurch haben Busse dann mehr Platz“, weiß Hajart, der ergänzt: „Das erleichtert die Zufahrt sowie das Aus- und Einsteigen.“
„Das ist eine Maßnahme zur Unterstützung des Schifffahrtstourismus“, sagt Hajart. Kritik, dass dieser der Stadt außer viel Ärger, Lärm und Müll nichts bringe, lässt er nicht gelten. „Es stimmt nicht, dass Schifffahrtstouristen kein Geld in der Stadt ausgeben. Diese Touristen sind genauso wichtig für Linz wie alle anderen“, sagt Hajart. Er baut auch darauf, dass durch die Verbreiterung der Straße die Abwicklung der Bustransfers leichter vonstattengehen wird. Und er sagt zudem: „Die Umwegrentabilität des Schifffahrtstourismus ist groß, deshalb zahlt sich die Umgestaltung auf alle Fälle aus.“
350.000 Passagiere
Schließlich konnten im Jahr 2022 rund 350.000 Passagiere auf den Donau-Kreuzfahrtschiffen befördert werden – das entspricht einem Plus von 288,9% im Vergleich zu 2021. Die Zahlen liegen damit nur noch 34,6% unter den Zahlen von 2019. (Quelle: viadonau Jahresbericht 2022). In der Saison 2023 legten bisher rund 1410 Schiffe in Linz an, bei durchschnittlich 140 Passagieren pro Schiff kommen somit in der aktuellen Saison rund 197.000 Flusskreuzfahrt-Passagiere in Linz an.
Der gesamte, Linz zuordenbare Umsatz beläuft sich auf 17,26 Millionen Euro. Der Großteil der in Linz ankommenden Passagiere (rund 60%) nutzt eines der zahlreichen organisierten Programme in Linz. Stadtführungen stehen dabei besonders hoch im Kurs. Die Passagier-Ausgaben in Linz betragen rund 3,743 Millionen Euro (brutto). Passagiere, die in Linz bleiben, kommen auf durchschnittlich 23 Euro pro Person pro Tag, Passagiere mit Tagesausflug zeitbedingt auf 14 € pro Person pro Tag. Der größte Anteil dieser Konsumausgaben entfällt dabei auf den Einzelhandel (rund 2,622 Millionen €) pro Jahr. Auf den zweiten Platz kommt mit rund 957.000 Euro pro Jahr die Gastronomie.
5,8 Millionen Euro für Landstromanlagen
Auch im kommenden Jahr werden die Besucherzahlen, die mit dem Schiff nach Linz kommen, steigen, glaubt Vizebürgermeister Hajart. Und Linz ist dafür gerüstet, so werden in der kommenden Saison die Landstromanlagen, für die Stadt, Land und Linz AG insgesamt 5,8 Millionen in Anlegestellen in Linz und Engelhartszell investiert wurden, in Betrieb gehen. „Die Zahlen belegen deutlich, welchen Wert der Schifffahrtstourismus für Linz hat“, sagt Hajart: „Deshalb müssen wir auch darauf schauen, dass die Zu- und Abfahrtswege für die Busse möglichst sicher sind – die Verbreiterung der Straße ist deshalb sinnvoll.“ Er setzt demnach der langen Diskussion ein Ende und legt den Grundstein zur Gestaltung.
Und Hajart denkt noch weiter, er legt einen Vorschlag der Linzer Volkspartei vor, wie die Donaulände vor dem Lentos für die freizeitsuchenden Linzerinnen und Linzer aufgewertet werden könnte: „Durch mehr Bäume, Steingärten, Sitzgelegenheiten und einem Weg würde die Attraktivität deutlich steigen, wie entsprechende Visualisierungen zeigen.“