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„Die Attraktivierung des Donauufers muss endlich umgesetzt werden“

Seit Jahrzehnten herrscht Unklarheit, wie mit dem so wertvollen Donauraum in Linz umgegangen werden soll. Ideen gab es genug, ein ganzheitlicher und vor allem konkreter Umsetzungs- und Zeitplan der Stadtpolitik blieb leider stets aus. Zur Badebucht gab es vor der Gemeinderatswahl breiten politischen Konsens, dieser schwindet nun – nach der Wahl – bei SPÖ und FPÖ, und das obwohl seitens des Landes OÖ die Bewilligungsfähigkeit des Projektes bestätigt wurde.

 

Die ÖVP Linz befasste sich in einer eigens anberaumten Sonder-Sitzung des Parteivorstandes am Dienstag, 14. Februar, mit der Wasserbucht und der Donauraum-Gestaltung im Gesamten. „Wir brauchen endlich Klarheit, was auf beiden Seiten der Donau geschehen kann und geschehen wird. Dass es eine Attraktivierung insbesondere in Urfahr geben muss, steht wohl außer Frage“, sagt Vizebürgermeister Martin Hajart. Er fordert, dass in der Sitzung der Stadtsenatsmitglieder am Montag, 27. Februar, endlich die finalen und konkreten Pläne der Badebucht sowie deren Kosten auf den Tisch gelegt werden. „Wir müssen endlich ins Tun kommen und zeigen, dass die Politik nicht nur Versprechungen in den Raum stellt“, sagt Hajart, der darauf pocht, dass man in einem ersten Schritt mit der Ufergestaltung ehestmöglich beginnt. Rasch soll auch die Entscheidung fallen, dass die Stadt Teile des Uferareals von der via donau pachtet. „Dann hätten wir größeren Gestaltungsspielraum“, sagt Hajart.


Am 7. September 2017 wurde das Parkverbot am Urfahranermarkt-Areal verhängt, seither wird in schöner Regelmäßigkeit darüber diskutiert, wie man das ganze Gelände oder zumindest Teile davon attraktiver gestalten kann, ohne den Jahrmarkt zu gefährden. Im März 2018 wurde dann die Idee einer Badebucht präsentiert – seither wurde wieder viel geplant und diskutiert. „Aber wirklich passiert ist wenig bis gar nichts“, sagt Hajart.

Deshalb fordert er nun Klarheit ein. Denn die Linzer Volkspartei kämpft seit vielen Jahren dafür, dass die Donau mehr in die Stadt integriert wird und besser genutzt wird. In anderen Städten wird ein Fluss integriert, wird bespielt, beispielsweise mit verschiedenster Gastronomie, Sportmöglichkeiten oder Ähnlichem. In Köln gibt´s beispielsweise mit der Bastei ein Panoramarestaurant direkt am Rhein, die Düsseldorfer Kasematten – dort liegen am Rheinufer mehrere Gaststätten mit ganzjähriger Außengastronomie sowie Schiffsanlegestellen der „Weißen Flotte Düsseldorf“ und der „Köln-Düsseldorfer“ – sind ein Hotspot für Einheimische und Touristen.

Klares „Ja“ zur Badebucht

„In Linz teilt die Donau nur die Stadt und wird als Transportweg genutzt. Das ist zwar auch wichtig, aber für das Flair, für die Ausstrahlung einer Stadt eher wenig zuträglich“, sagt Hajart, der ergänzt: „Deshalb sagen wir auch klar ,Ja´ zur Badebucht. Allerdings wäre es an der Zeit, dass uns endlich konkrete Pläne präsentiert werden. Denn seit mehr als einem Jahr haben wir nichts mehr von dem Projekt konkret gehört, sehen nur in den Medien, was angeblich geplant sei und wie viel das angeblich kosten würde“, sagt Hajart. Und er ergänzt: „Es kann nicht sein, dass einer der schönsten Plätze in Linz einfach vor sich hin darbt. Die Stadt muss aktiv werden, kann beispielsweise rasch den Uferbereich freundlicher gestalten. Das kann man sehr schnell angehen. Derzeit ist das Ufer de facto überhaupt nicht gestaltet – mit ordentlichen Sitzstufen kann man viel erreichen, wie man im Bereich der Neuen Eisenbahnbrücke sieht“. Dies ändert nichts daran, dass der Urfahranermarkt zweimal im Jahr ungehindert stattfinden kann. Der Jahrmarkt ist gelebte Tradition und gehört zu Linz wie der Pöstlingberg. Und die Jahrmarktbeschicker haben sich innovativen Ideen gegenüber bisher immer aufgeschlossen gezeigt.

Dazu kann die Stadt auch einen Teil des Uferbereichs in Urfahr von der via donau pachten. Es geht etwa um den Liegeplatz des Salonschiffs Fräulein Florentine, das damit für die Zukunft – weil leistbar an dieses weiterverpachtet – abgesichert wäre.

Großer Donau-Plan von Alt-Urfahr bis Auhof nötig

Generell ist ein großer Gesamtplan für die Donau, von Alt-Urfahr bis nach Dornach/Auhof, notwendig. „Damit könnte man einerseits klar festlegen, was man genau will und dann schrittweise alles umsetzen. Andererseits sollte man schon bei der Konzepterstellung die Bürger von Anfang an mit einbinden, so kann man nicht nur für alle praktikable und sinnvolle Lösungen erarbeiten, sondern beugt auch Nutzungskonflikten vor und verhindert Spannungen bereits im Vorfeld“, sagt Vizebürgermeister Martin Hajart.

Der auch die Idee eines Sportparks unter der Neuen Eisenbahnbrücke neu beleben will. „Die Fläche würde sich gut eignen, um für sportliche Aktivitäten genutzt zu werden“, sagt der Vizebürgermeister. Die JVP hat sogar bereits ein konkretes Konzept ausgearbeitet, bei dem von einem Boulderwürfel über einen Fußballkäfig, Minigolfplatz bis zu einer Veranstaltungsbühne alles dabei wäre. „Das wurde mit dem Hinweis, es handle sich um ein Hochwasserschutzgebiet, vom Tisch gewischt“, sagt Hajart, „allerdings ist gleich daneben ein großer Kinderspielplatz – also sollte eine Sportanlage dort auch möglich sein“.

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