„Das Anti-Teuerungspaket ist zwar gut, aber zu spät und zu kompliziert“

„Seit Monaten fordert die Linzer Volkspartei, dass die Stadt Unterstützungsmaßnahmen im Kampf gegen die Teuerung beschließt. Deshalb ist es mehr als begrüßenswert, dass nun endlich ein konkreter Vorschlag am Tisch liegt“, reagieren Vizebürgermeister Martin Hajart und Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer auf das heute im Stadtsenat vorgelegte Anti-Teuerungs-Paket. Das allerdings auch Anlass für Kritik liefert: Es kommt zu spät, dazu wird beispielsweise das Schulstartgeld per Cityring-Gutscheinen verteilt, was viele Händler ausschließt. Und auch die komplizierte Abwicklung der Hilfe für Vereine ist kritisch zu sehen.

„Ich finde es grundsätzlich gut, dass für Familien mit Kindern, die im Alter zwischen 6 und 10 Jahren sind, 100 Euro Schulstartgeld zur Verfügung gestellt wird“, sagt Vizebürgermeister Martin Hajart, der ja auch Obmann des Familienbundes ist. Nachsatz: „Allerdings sehe ich es kritisch, dass die insgesamt 560.000 Euro, die die Stadt für die Schulstarthilfe zur Verfügung stellt, in Cityring-Gutscheine fließen. Denn diese können nur in der Innenstadt eingelöst werden. Dadurch schauen Händler, die in anderen Stadtteilen ihr Geschäft haben, durch die Finger. Das ist nicht fair.“ Für Hajart ist zudem fraglich, ob die Cityring-Gutscheine wirklich ausschließlich für Schulutensilien ausgegeben werden. „Dafür wären sie eigentlich da, aber es gibt keine Handhabe, das vorzuschreiben bzw. zu kontrollieren“, sagt Hajart.

Insgesamt 1,6 Millionen Euro – Eigenmittel und Fördermittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIG) – stellt die Stadt als Hilfe für Vereine in Aussicht. „Es ist gut und wichtig, dass den Vereinen endlich geholfen wird. Sie müssen ohnehin schon lange genug auf Unterstützung warten“, sagt Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer. Sie kritisiert allerdings den hohen bürokratischen Aufwand, den Vereine bewältigen müssen, um an die finanzielle Unterstützung zu gelangen. So ist auf Basis der bestehenden Förderung durch die Stadt eine Zusatzförderung von maximal 10 Prozent des bisherigen Fördervolumens möglich. Dafür müssen die Vereine allerdings einen Nachweis, wie sehr sie von der Teuerung betroffen sind, bringen. Zudem ist die Förderung abhängig von der wirtschaftlichen Gesamtsituation des Vereins. Zusätzlich können die Vereine einmalig um eine Zusatzförderung zur Bewältigung der gestiegenen Energiekosten ansuchen. „Die Vereine werden durch die komplizierte Abwicklung zu Bittstellern degradiert“, sagt Lang-Mayerhofer.

„Eigentlich hätte man das Unterstützungspaket, in dem auch Maßnahmen für soziale Härtefälle berücksichtigt werden, wesentlich früher haben können und auch müssen. Und vor allem hätte man es einfacher gestalten können. Aber es ist dennoch gut und wichtig, dass die Stadt jetzt endlich aktiv wird und die Menschen bei der Abfederung der Teuerung unterstützt“, sagen Hajart und Lang-Mayerhofer.

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