Eigentlich beginnt mit dem Ende der Faschingszeit die Zeit der mäßigen Zurückhaltung. Davon ist aber in den Reihen der Linzer FPÖ aktuell nichts zu spüren. Aktuell wird der blaue Bihänder nämlich wieder einmal im Kulturbereich geschwungen. Konkret spießt sich offensichtlich die nun präsentierte Erhöhung der Drei-Jahresförderung mit dem heimattreuen Traditionsbewusstsein der Linzer FPÖ.
Säulen der Gesellschaft
„Die Kritik der blauen Recken an der substanziellen und nachhaltigen Erhöhung der Drei-Jahresförderung – insbesondere im Kulturbereich – ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Vereine sind für das gesellschaftliche Leben in der Stadt besonders wichtig. Ohne sie wären kulturelle, sportliche und umweltschützende Maßnahmen im gewohnten Ausmaß nicht möglich. Sie sind somit eine wichtige Säule der Gesellschaft und viele Menschen knüpfen tagtäglich zumeist ehrenamtlich ein engmaschiges soziales Netz. Dazu braucht es aber eben eine adäquate finanzielle Absicherung“, begrüßt ÖVP-Klubobfrau Michaela Sommer ausdrücklich den nun erfolgten Beschluss zu einer Fördererhöhung.
Die finanzielle Aufstockung war auch dringend nötig: Rund 96 Vereinen und Organisationen aus den Bereichen Soziales, Kultur, Sport, Bildung, Wirtschaft und Umwelt drohte nämlich zu einem großen Teil der Finanzkollaps. Denn mit Ende Dezember 2024 lief die Basisförderung für gemeinnützige und ehrenamtliche Vereine aus – künftig erhalten diese jährlich rund 4,1 Millionen Euro.
Vonseiten der Linzer ÖVP wurde man bereits im Juni des Vorjahres aktiv. „Bereits im Juni haben wir einen entsprechenden Gemeinderatsantrag auf ‚Erhöhung der Drei-Jahres-Förderung und eine jährliche Inflationsanpassung als Teuerungsausgleich und Unterstützung des Ehrenamtes‘ eingebracht. Unser Antrag wurde einstimmig dem Stadtsenat und dem Finanzausschuss zugewiesen – und wird nun, spät aber doch, umgesetzt“, zeigt sich Sommer zufrieden.
Insgesamt 29 Kulturvereine erhalten zum Beispiel gesichert bis 2027 Jahre jährlich 1,64 Millionen Euro für ihre Jahresaktivitäten. Für diesen Teuerungsausgleich wird das Kultur-Förderbudget heuer um 438.500 Euro aufgestockt.
Keine kulturpolitischen Scheuklappen
Die FPÖ sei gut beraten, endlich die kulturpolitischen Scheuklappen abzulegen. Sommer: „Wenn das Kulturverständnis bei der John Otti Band aufhört und maximal noch Schuhplattler das blaue Gemüt frohlocken lassen wird es für unsere Kulturstadt schwierig“, so Sommer. Gerade eine kulturelle Lebendigkeit zeichnet Linz aus und ist nachweislich ein tourismus- und standortrelevanter Faktor. „Es muss die volle Bandbreite abgedeckt sein – von der Volksmusik bis hin zur freien Szene. Linz muss am Puls der Zeit bleiben und ein aktives Vereinsleben ist dabei der soziale Kitt einer Gesellschaft“, erläutert Sommer abschließend.