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„Änderung des Pflegegesetzes würde System entlasten“

Der Mangel an Pflegekräften lässt sich nicht kurzfristig beheben, „deshalb sollte man alle Möglichkeiten nutzen, um die Engpässe zu lindern“, sagt Gemeinderat Peter Casny, der auch neuer Bezirksobmann des Seniorenbundes in Linz ist. Weshalb die Linzer Volkspartei im kommenden Gemeinderat am 3. November einen Antrag auf eine Resolution an den Bund zur Änderung der Vorgaben für die 24-Stunden-Betreuung einbringt. Konkret soll sich ein Betreuer/eine Betreuerin um mehrere Menschen kümmern dürfen.


Neben Pflegeplätzen in Heimen bietet die 24-Stunden-Betreuung die Möglichkeit, betreuungs- und pflegebedürftigen Menschen eine professionelle Unterstützung in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, weiß Casny. Die 24-Stunden-Betreuung stellt dabei im Gegensatz zu einem Pflegeheim eine 1 zu 1 Betreuung dar. Während dies in höheren Pflegestufen auch notwendig erscheint, wäre es bei einem geringeren Unterstützungsbedarf sinnvoll, wenn mehrere Personen betreut werden könnten. Hierfür fehlen jedoch die rechtlichen Rahmenbedingungen. Benötigt beispielsweise ein Ehepaar gemeinsam eine 24-Stunden-Betreuung, muss man die Pflegebetreuung für eine Person anstellen, die zweite Person wird sozusagen „inoffiziell“ mitbetreut. Auch der finanzielle Zuschuss nach dem Hausbetreuungsgesetz kann nur für eine zu betreuende Person beantragt werden.

Gesetzesreform sollte angestrebt werden
„Diese Vorschriften sollten überarbeitet werden“, sagt Casny. Weshalb die Linzer Volkspartei im Gemeinderat auch eine Resolution an den Bund beantragt, um das Hausbetreuungsgesetz zu ändern. „Um den erhöhten Bedarf an Unterstützungsleistungen im höheren Alter decken zu können und gleichzeitig dem Personalmangel entgegenzuwirken, sollte eine Reform des Gesetzes angestrebt werden, um zu ermöglichen, dass 24-Stunden-Betreuungskräfte zwei oder mehrere Personen in unmittelbarer räumlicher Nähe betreuen dürfen“, sagt Casny und ergänzt: „Dies würde sowohl eine rechtlich legale Lösung und finanzielle Entlastung für zu betreuende Personen in privaten Haushalten bringen als auch neue Möglichkeiten für betreutes Wohnen liefern. Zudem kann dadurch ein wichtiger Beitrag für den steigenden Pflegepersonalmangel geleistet werden.“

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